Crumstadt (gh). Unsere engere Heimat ist reich an schöner Natur. Man muss nur ihr ständiges Angebot wahrnehmen und in sich aufnehmen wollen – dann wird man reich belohnt. So verspürten es auch die Breitensportlerinnen und Breitensportler des SV Crumstadt zusammen mit ihren zahlreichen Gästen bei der diesjährigen Wanderung auf dem Panoramaweg im naturnahen Fischbachtal. Für drei der Mitfahrenden (Karin Bitsch, Harald Garber und Georg Heil) war und ist diese schöne Landschaft gleichzeitig auch „Heimat“ und alle anderen Wanderer verspürten ebenfalls bald, welch starker Reiz von dieser parkähnlichen Gegend auf das persönliche Wohlbefinden ausgeht. Die Sonne strahlte dazu bis zum Abend, so als wollte sie die ganze Schönheit der Natur auch im rechten Licht erscheinen lassen.
Nach einer Fahrzeit mit dem Bus von ¾ Stunden erreichten wir unseren Ausgangspunkt „Lützelbach“. Ein kurzer Fußmarsch von 15 Minuten führte die Wanderer zum nahen Waldrand. Hier hatten Mitglieder des befreundeten Blasorchesters TSV Eschollbrücken-Eich neben der „Baumschule“ von Prof. Friedel Sauerwein einen schön dekorierten, deftigen Frühstückstisch aufgebaut mit Hausmacher Wurst aus unserer Heimat. Kraft tanken für die insgesamt 14 km lange Strecke war angesagt.
Gut gestärkt ging es weiter zur „Heuneburg“, einem Ringwall aus der keltischen Zeit, die Schutz gab und in der man sicher auch seine religiösen Feiern abhielt. Vom Volk der Kelten, die um 800 v. Chr. in unsere Gegend kamen und sich mit den Einheimischen vermischten, sind solche oder ähnliche Anlagen aus vielen Gegenden unserer Heimat bekannt. Sie siedelten auch in Crumstadt „auf dem Sand“. Unser Ortsname stammt wahrscheinlich aus ihrer Sprache (crumb und stad = Am gekrümmten Gestade).
Nach einer ½ Stunde erreichten wir Lichtenberg und waren begeistert durch ein Dorf zu laufen, das wie herausgeputzt schien und im strahlenden Sonnenschein einen bleibenden Eindruck hinterließ. Der Batterieturm, im Volksmund wegen seines Aussehens das „Sauerkrautfaß“ genannt, kam nun näher und musste bestiegen werden. Er war von den Grafen von Katzenelnbogen um 1500 errichtet worden, um den Menschen der Umgegend beim Einfall fremder Truppen Zuflucht zu gewähren. Nach dem Genuss des Rundblicks ging es weiter ins Lichtenberger Schloss zum Museum mit der sehenswerten Zinnfigurensammlung, in der viele bekannte Szenen aus der Weltgeschichte plastisch dokumentiert werden.
Das Lichtenberger Schloss war ursprünglich zwischen 1220 und 1245 von den Grafen von Katzenelnbogen zur Abgrenzung und Absicherung ihres Herrschaftsgebietes errichtet und zwischenzeitlich zerstört worden. Auf dessen Mauerresten ließ der Darmstädter Landgraf Georg I. um 1580 das heutige, die gesamte Landschaft nach wie vor prägende Schloss bauen. Er war es auch, der im Jahre 1588 den Befehl zum Bau der heutigen Crumstädter Kirche auf den Grundmauern der alten Maternus-Kapelle gab, die am 03.09.1593 eingeweiht wurde.
Nun ging es recht steil bergab nach Niedernhausen – man konnte so richtig Schwung holen für den beschwerlichen Aufstieg nach Nonrod. Auf der Höhe angekommen, erfolgte auf einem kommoden Weg über Messbach nach Steinau eine reiche Belohnung mit weiten Ausblicken auf eine anheimelnde Landschaft. Insbesondere Lichtenberg und sein Schloss boten einen bezaubernden Anblick und machten ihrem Namen „der leuchtende oder strahlende Berg“ alle Ehre. Und genau so strahlten auch die Wanderer, als sie bei diesem faszinierenden Blick an die Worte des Datterich dachten: „Was ess die Nadur heit wirrer so schee“.
Da bot es sich natürlich an, den Abschluss dieses Tages im Gasthaus „Zur Sonne“ in Steinau bei großen Portionen und kleinen Preisen in gemütlicher Runde zu begehen. Um 21:00 Uhr war Abfahrt und es galt dann nur noch den Organisatoren des Ausflugs Günter und Christine Dahm herzlichen Dank zu sagen für einen herzerwärmenden Tag.