Wanderausflug 2004

SV Crumstadt Breitensport wanderte in 2004 am Großen Feldberg im Taunus

Crumstadt (gh). Die Breitensport-Wanderer im SV Crumstadt hatten sich einen rechten Wandertag ausgesucht. Man musste nicht von innen schwitzen und wurde auch nicht von außen nass. Absehen muss man dabei nur von einer sich über der fröhlichen Schar senkenden Nebelwand, die sich während des Frühstücks am Großen Feldberg für ein paar Minuten über den Hungrigen senkte. Das kann aber einen guten Wanderer nicht erschüttern, der unsere schöne Heimat erkunden will. Gut gestärkt machten sie sich dann auf die 16 km lange Strecke vom 880 m hohen Feldberg nach unten.
Anfangs führte ein steiler Weg auf schmalen Pfaden durch hohe Wälder. Gutes Schuhwerk war gefragt und da dies alle wussten und beachteten, kam auch niemand zu schaden. Man musste schon schauen wo man hintrat bis man auf Wege traf, die den nahenden Kurort ankündigten. Falkenstein war erreicht. Tolle Villen sah man, oft versteckt hinter hohem Gebüsch. Ja, wenn man hier wohnt, muss man entweder sehr viel Geld verdienen oder reich geboren worden sein. Falkenstein und das dann kommende Königstein – eine feine Welt in einer schönen Landschaft – sie sind die Orte mit der weitaus höchsten Kaufkraft in Hessen. Die Wanderer wurden mit entsprechenden Daten und mit aller Vorsicht auf diese Tatsache auch im Vergleich zur Riedstädter Kaufkraft vorbereitet, damit sie sich das richtige Bild machen konnten.
Nach einem langen Abstieg galt es, am Ende von Falkenstein einen kurzen, steilen Anstieg zu der um 1200 erbauten Burg Falkenstein zu schaffen. Beim Eintritt in das Burgtor gab es dann ein großes „Ah“ aus allen Mündern – ein überwältigender Anblick über die Wetterau, die Stadt Frankfurt mit ihren imposanten Hochhäusern, den Spessart und den langsam ansteigenden Höhenzug der Bergstraße bot sich den staunenden Wanderern. Es war als ginge ein großer Bühnenvorhang auf und die Natur zeige ihr schönstes Schauspiel – gemalt mit den wunderbaren Farben des ankommenden Herbstes.
Bild044.jpgDas war der schönste Ort, um Mittagsrast mit Rucksackverpflegung zu machen. Ein fachkundiger Vortrag über die sich vor den Wanderern ausbreitende großartige Landschaft schloss sich an. Dabei wurde die Entstehung von Taunus und Odenwald sowie die unterschiedliche Richtung und Gestaltung der beiden Gebirge erläutert. Der Taunus ist ein relativ ebenes Hochgebirge mit den Gesteinen des Devon, die im Odenwald zur Auffüllung des sich absenkenden Rheingrabens in die Senke geschwemmt wurden, während es im Taunusvorland dagegen keinen Auffüllbedarf gab. Deshalb ist der vordere Odenwald sehr viel stärker zerklüftet. Das ist weiterhin auch der Grund, warum der Taunus höher ist als der Odenwald.
Man konnte sehr gut erkennen, dass der Vogelsberg sich ab den Frankfurter Hochhäusern langsam über die Wetterau bis zu seinem höchsten Berg, dem Taufstein, aufbaut. Der Vogelsberg war ja vor 19 bis vor 10 Millionen Jahren aktiv und transportierte seine Basaltmassen bis in den Frankfurter Raum. Er ist der größte Vulkan Deutschlands.
Bei dem guten Blick auf Frankfurt bot es sich natürlich an, ein bisschen aus der Geschichte Frankfurts zu plaudern. Am eisernen Steg tat sich in früheren Jahrhunderten als der Main noch nicht mit Stauwerken versehen war bei Niedrigwasser eine Furt auf. Durch diese Furt führte Karl der Große seine Franken. Das war der Anlass für die Vergabe des Namens „Frankfurt“. Über diese Furt führte er auch die Gefangenen aus seinen Sachsenkriegen und siedelte sie in Sachsenhausen an. Auf diesen geschichtlichen Vorgang weist die Statue Karls des Großen hin, die am Ende des Römerbergs auf dem Ausgang zum eisernen Steg aufgestellt ist.
Gut versorgt aus dem Rucksack und mit einschlägigem Wissen ging es zunächst weiter nach Königstein. Hier war genügend Zeit vorhanden für einen Bummel durch das alte Städtchen und die gepflegten Anlagen. Zum Ende des kleinen Rundgangs saß man in einem Café der Spitzenklasse zusammen bei vorzüglichem Kuchen und einer guten Tasse Kaffee – die Crumschter genossen die angenehme Atmosphäre.
Anschließend ging es durch den Königsteiner Kurpark und das Königsteiner Schloss grüßend weiter auf gemütlichen Wegen durch Wald und Flur, vorbei am Rettershof bis zum Ziel, der „Roten Mühle“ bei Bad Soden-Altenhain. Das ist ein zünftiges Ausflugslokal, in dem man deftig speisen kann. Gegen 20:30 Uhr wurde die Heimreise angetreten. Es galt dann nur noch den Organisatoren des Ausflugs Günter und Christine Dahm herzlichen Dank zu sagen für einen schönen Tag in der Natur und den Wunsch auszusprechen auf eine Wiederholung im kommenden Jahr.

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